2. Mai 2024

Besser naturbewusst leben

Buchvorstellung - Besser naturbewusst leben

Werbung – enthält Partnerlinks

Wer gerne nachhaltiger, natürlicher und plastikfrei und damit naturbewusst leben möchte, kommt an diesem Buch kaum vorbei. Viktoria Heyn, die Betreiberin von naturlandkind, gibt in diesem Buch viele Tipps und Informationen zu diesen Themen.

 

Besser naturbewusst leben – Nachhaltig. Natürlich. Plastikfrei.

von Viktoria Heyn (naturlandkind) 
Broschiert: 160 Seiten
Verlag: Christian Verlag GmbH; Auflage: 1 (21. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3959613705
Größe: 17,3 x 1,7 x 23,6 cm

Ganz wichtig zu wissen, bevor man vom Inhalt des Buches regelrecht erschlagen wird, ist, dass die Informationen im Buch zur Orientierung dienen sollen und dass es nicht darum geht, alles umzusetzen. Darauf macht auch das afrikanische Sprichwort „Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“, aufmerksam. Bevor man also nach einem Viertel des Buches aufgibt, weil man denkt, dass all das nicht zu schaffen ist, sollte man sich einfach die Dinge herauspicken, die man leicht und schnell umsetzen kann – denn nicht alles perfekt zu machen ist besser als gar nichts zu machen.

Im Buch gibt es zuerst einmal einiges an Theorie zum Einstieg. Dabei geht es um Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Wälder und Meere. Auch „Fridays for Future“ wird hier angesprochen. 

Ein wichtiges Thema ist das Plastikproblem. Hier ist auch die Rede von verstecktem Plastik wie zum Beispiel bei Teebeuteln, Kaugummi oder Kassenzetteln. Natürlich ist auch von Verpackungsproblemen die Rede, es wird eine Konsumpyramide für bewussten Umgang mit Ressourcen vorgestellt und es gibt die Fünf Regeln der Nachhaltigkeit, einen Leitfaden für Anfänger und weitere Tipps.

Im Kapitel Lebensmittel und Ernährung erfahren wir, wie Verpackung vermieden wird, wie man sich bewusster ernährt und natürlich auch etwas über Lebensmittelverschwendung, die meiner Meinung allgemein ein großes Thema ist oder zumindest sein sollte. In diesem Bereich gibt es auch einige vegane Rezepte.

Im Bereich Haushalt geht es dann um Alternativen zu Plastik und Vorteile von  Materialien wie Edelstahl, Holz, Glas und Keramik. Das Trinken von Wasser, in diesem Falle Leitungswasser und Trinkflaschen-Alternativen sind ebenfalls ein Thema, genauso wie Lebensmittel und wie man sie haltbar macht. Wir erfahren etwas über das Selbermachen von Reinigungsmitteln und bekommen dafür auch gleich einige Rezepte.

Im Gartenbereich wird Brennesseljauche vorgestellt, es gibt eine Tabelle, wann was gepflanzt und geerntet wird und wie man Superfood im eigenen Garten zieht. Themen sind außerdem Bienen und andere Insekten, solidarische Landwirtschaft und es gibt einige Rezepte für das selbst gezogene Obst und Gemüse.

Einen weiteren Bereich bildet das Thema Mode und Kleidung mit Flicken und Stopfen, der Vorstellung von verschiedenen nachhaltigen Modemarken, einem Fashion Guide und weiteren praktischen Tipps – zum Beispiel, dass man die Kleidung, wenn sie nicht schmutzig geworden ist, nicht nach einmaligem Tragen direkt waschen muss. 

Weiter geht es mit den Themen Körperpflege und Kosmetik mit Rezepten fürs Seife sieden und den Themen Baby und Kind, in dem es darum geht, Kindern die Welt zu erklären.

Im Bereich Alltag wird erklärt, was es mit nachhaltigem Reisen, nachhaltigen Jobs, Einkaufsmöglichkeiten und mehr geht. 
Zum Schluss gibt es noch weiterführende Adressen – zum Teil zum Einkaufen, zum Teil aber auch Infoseiten.

Mein Fazit

Ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem Buch halten soll. Auf der einen Seite ist es wahnsinnig umfangreich und bietet Informationen über Informationen. Auf der anderen Seite ist die Autorin Erzieherin und Sozialarbeiterin, der ich natürlich ohne weiteres glaube, dass sie sich extrem für das Thema interessiert und deshalb auch gründlich recherchiert hat. Trotzdem denke ich, dass man hier berücksichtigen muss, dass sie vor allen Dingen Informationen zusammengetragen hat, die nicht unbedingt wissenschaftlich bewiesen sind. Dies liegt vielleicht daran, dass ich in letzter Zeit immer wieder festgestellt habe, dass das Thema Nachhaltigkeit so komplex ist, dass man vieles viel mehr hinterfragen muss, als die Autorin dies gemacht hat. Mit diesem Hintergrund habe ich vielleicht zu viel von dem Buch erwartet.

Was mich auch gestört hat, ist, dass mich dieses Buch mit dem Informationsgehalt zuerst einfach einmal erschlagen hat und ich mehr als einmal das Bedürfnis hatte, es einfach zuzuklappen und wegzulegen. Genau genommen ist mir hier eigentlich alles viel zu viel.

Ich weiß auch nicht so wirklich, ob ich dieses Buch verschenken würde. Wenn doch, dann vermutlich mit dem Hinweis, dass man sich das Passende für sich selbst heraussuchen muss und es nicht Sinn des Buches ist, dass man alles umsetzt.

Jetzt habe ich zwar viel Negatives geschrieben, trotzdem finde ich das Buch eigentlich gut. Es bietet viele Informationen und wenn man sich darüber im Klaren ist, dass man das eine oder andere hinterfragen und/oder vielleicht als Anfang einer Recherche sehen sollte, ist es mit Sicherheit für viele eine gute Investition.

Das könnte dir auch gefallen