26. März 2024

Der Sojamilchbereiter von Delong im Test

Der Sojamilchbereiter von Delong im Test

Im Vergleich zu anderen Sojamilchbereitern überzeugt Delong auf den ersten Blick vor allem beim Preis: Modelle wie der Vegan Star oder das Gerät von Soyabella kosten ein Vielfaches. Sie verfügen dafür allerdings auch über zusätzlich Funktionen wie Suppentaste oder weniger heiße Zubereitungsmethoden. Um zu probieren, ob man bei selbstgemachten Milchalternativen (neben Soja eignen sich auch sämtliche Nüsse und Getreidesorten wie Hafer oder Reis) bleibt, sollte der Sojamilchbereiter von Delong jedoch in jedem Fall ausreichen.

 

Vorab muss ich verraten, dass ich über die hergestellte Sojamilch noch gar keine Angaben machen kann, weil ich bis jetzt noch nicht dazugekommen bin, mir Sojabohnen zu besorgen. Für den Test mussten also hauptsächlich Nüsse herhalten.

 

Der Herstellungsprozess

Beim ersten Versuch haben wir ungeschälte Mandeln über Nacht einweichen lassen. Die Klinge würde sie vermutlich auch im trockenen Zustand klein bekommen, auf diese Weise sollen die Nüsse jedoch auch von Phytinen befreit werden. Laut beiliegendem (nicht allzu ausführlichen aber für den Start ausreichenden) Rezeptbuch wird für einen Liter ungefähr 70 g Ausgangszutat benötigt. Um zu beeinflussen, wie dick die Milch werden soll, hat der Sojamilchbereiter bei 1,3 und 1,5 Litern eine Markierung. Nachdem wir das Gerät zusammengesetzt hatten (eine selbsterklärende Sache von zwei Handgriffen), haben wir die Mandeln über den Zufuhrschacht hinzugegeben. Manchmal ist dabei ärgerlich, dass sich die Nüsse dabei verkanten und dann das ganze Ding wieder auseinandergebaut werden muss. Haselnüsse müssen beispielsweise bereits halbiert werden. Auch nicht wirklich praktisch ist, dass man nur ungefähr abschätzen kann, wie viel Wasser in den Behälter muss, damit die 1,3-Liter-Grenze erreicht wird. Ich löse das Problem inzwischen, indem ich den letzten Teil des Wassers über den Zufuhrschacht hineingieße.

 

Anschließend wird das Gerät an den Strom angeschlossen. Die weitere Bedienung ist selbsterklärend, weil es nur jeweils einen Knopf für „an“ und „aus“ gibt. Wenn man es anstellt, beginnt als Erstes das Schneidemesser zu arbeiten. Anschließend wird das Wasser erhitzt, bis es kocht. Dabei steigt es soweit nach oben, dass man ein bisschen Angst bekommt. Solange das Gerät funktionstüchtig ist, hört es jedoch rechtzeitig wieder auf. Es folgen danach noch mehrere Pürier-Phasen und es kocht auch wieder auf. Wie oft sich was wiederholt, weiß ich allerdings nicht genau. Wer gerne vor seinem Toaster steht, um darauf zu warten, dass der Toast fertig ist und sich dann aus Versehen davor erschreckt, wird an dem Sojamilchbereiter seine helle Freude haben. Mir passiert es fast jedes Mal, dass ich nachsehe, was das Gerät gerade macht, um mich dann fürchterlich davor zu erschrecken, dass es etwas macht. Leise ist es nämlich nicht unbedingt, was bei einem Mixer jedoch auch kaum verwundert.

 

Das Programm dauert nach Herstellerangaben ungefähr zehn Minuten. Ich habe es nicht genau überprüft, aber denke, dass das hinkommen müsste. Das Gerät macht sich dann mit einer Piep-Ton-Melodie bemerkbar, die ihren Zweck durchaus erfüllt. Wer sie durchsteht, wird damit belohnt, dass das Gerät die Milch anschließend warmhält.

 

Das Ergebnis

Das Ergebnis war in dem Fall warme Mandelmilch und hat mich überzeugt. Zusammen mit Zimt, Vanille und Datteln ist sie vor allem für kalte Tage hervorragend geeignet. Mit etwas Alkohol ergibt sie vermutlich einen ziemlich guten Punsch. Kalt ist sie jedoch auch in Ordnung. Das beste Ergebnis bei abgekühlter Milch erzielt meiner Meinung nach allerdings eine Mischung aus verschiedenen Nüssen. Ich werde jedoch noch weiter experimentieren. Datteln können übrigens problemlos schon mit den Nüssen hinzugefügt werden, was auch für eine gleichmäßige Verteilung der Süße sorgt. Etwas dicker wird die Milch, wenn zu den Nüssen etwas Reis getan wird. Ich habe außerdem festgestellt, dass mehr Nüsse nicht unbedingt empfehlenswert sind, weil die Milch dann viel zu dickflüssig wird. Hafermilch würde ich mir darin auch nicht unbedingt noch einmal machen. Durch die Hitze ergibt es eher Haferschleim und die anschließende Reinigung ist auch nicht gerade angenehm.
Im Sieb bleiben außerdem Nussreste zurück, die ebenfalls weiter verarbeitet werden können. Mit geschmolzener Schokolade und Zucker lässt sich damit ein süßer Brotaufstrich herstellen, zusammen mit Olivenöl, Zitronensaft, frischen Kräutern und Salz ergibt er eine Art Frischkäse-Ersatz. Auf diese Weise erhält man eine sehr schmackhafte Alternative zu den ganzen hefebasierten veganen Aufstrichen. Wem das nicht gefällt, kann noch Hefeflocken hinzufügen. Aus dem Okara (das, was bei Sojabohnen übrig bleiben würde) können Sojaschnitzel hergestellt werden können.

 

Die Reinigung

Bei vielen Sojamilchbereitern wird die Reinigung als sehr aufwändig beschrieben und die Delong ist davon keine Ausnahme. Wenn man sich jedoch erst einmal darauf eingestellt hat, dass es etwas Zeit in Anspruch nimmt, und die einzelnen Bestandteile nicht antrocknen lässt, ist die Reinigung jedoch eigentlich kein Problem und in wenigen Minuten erledigt.

 

Fazit

Grundsätzlich bin ich zufrieden. Das einzige Manko gegenüber den wesentlich teureren Konkurrenten ist –soweit ich es einschätzen kann – die Tatsache, dass die Milch immer erhitzt wird. Bei Sojamilch ist das notwendig, bei Nussmilch soll es eher schädlich sein und Hafermilch funktioniert so gar nicht mehr. Das Preis-Leistungsverhältnis schätze ich jedoch als sehr gut ein.

 

Bezugsquelle: Delong

2017-06-22 14:12:59